Sex in Zeiten von Corona

Interview mit dem Astrologen Thomas Otto Schneider

Die Corona-Krise soll laut aktuellen Untersuchungen allgemein zu einem vermehrten Sexlife führen. Die Paare haben mehr Zeit füreinander. Sagen die Sterne auch etwas darüber aus, wie Menschen miteinander Liebe machen?

Absolut. In Coronazeiten hilft der Sex den Paaren natürlich auch dabei Spannungen und Stress abzubauen und das Gemeinschaftsgefühl zu fördern. Sex macht einfach glücklich. Das hat der liebe Gott schon ganz gut eingerichtet. Die ganz große Folie, die hinter der ganze Sexualität und der Erotik liegt, wird allerdings im Bewusstsein der meisten Menschen vernachlässigt.

Was meinen Sie damit?

Die Arterhaltung, den Fortpflanzungstrieb. Das ist ja wohl mit der stärkste Trieb, den wir als Menschen so spazieren tragen. Die Art darf nicht aussterben und so empfinden wir Sex als etwas Schönes und Erstrebenswertes. Ein simpler Trick der Natur. Wäre der Liebesakt mit Schmerzen wie bei der Geburt verbunden, gäbe es uns längst nicht mehr. Jetzt, wo viele Alte wegen Corona wegsterben, entsteht in vielen jungen Menschen weltweit der Impuls das Leben gegen den Tod zu setzen und neues Leben zu zeugen. Wir können den Tod als Menschen nicht einfach so hinnehmen. Mit jedem neuen Leben hat der Tod erst mal wieder verloren. Mutter Erde, das Ewig-Mütterliche. Übrigens denken viele, dass es sich beim astrologischen Krebs-Symbol um die Zangen des Krebses handelt. Es gibt aber noch eine andere Auslegung: „das Gesäuge“. Krebs ist schließlich das Mutterzeichen per se.

Tierkreis-Siegel Krebs: Assoziation zur mütterlichen Brust

Gilt nicht die Venus als das Weiblichkeitszeichen?

Von der geschlechtlichen Unterscheidbarkeit her ist die Venus das Weibliche. Das Mütterliche hat im Krebs sein eigenes Zeichen. Schauen Sie: Ich hatte mal eine Klientin, vom Typ her eine rassige Südländerin, extrem weiblich, Stiermond im achten Haus, und dennoch konnte man sie mit Müttern jagen. Sie sprach, wenn sie über Mütter redete – O-Ton jetzt – von „tittenschwenkenden Ungeheuern“. Nicht in jeder Frau steckt eine Mutter. So ist es halt. Nicht jeder Brasilianer kann Fußball spielen. Das Weibliche und das Mütterliche sind zwei völlig verschiedene paar Schuhe. Die Intelligenz der Natur hat es so vorgesehen, dass nicht alle Frauen Mütter werden sollen. Nicht alle Menschen werden von der Arterhaltung „herangezogen“ um den Laden der Menschheit am Laufen zu halten. Einige vermeintliche Mütter oder Väter bekommen sogar Schuldgefühle, weil sie denken, sie wären der Gesellschaft oder ihren Eltern Kinder schuldig. Aus astrologischer Sicht gibt es aber nur eine einzige legitime Schuld, nämlich die Schuld seine eigene Bestimmung nicht zu leben. Und wenn zur Bestimmung keine Kinder dazugehören, dann sollte man es auch lassen.

Und die restlichen können einfach so Spaß am Sex haben?

So ist es. Sinnenfreuden ohne Reue, freigestellt von der Arterhaltung. Das hat so manchen in Extreme geführt.

Sie meinen die Pornografie?

Ja, die Pornografie geht ja schon lange bis an die Ekelgrenze und auch darüber hinaus.

Jetzt mal Butter bei die Fische: Was fällt Ihnen denn zum Sex spontan bei den einzelnen Sternzeichen ein?

Hm.

Widder?

Also gut. Die schnelle Nummer. Kann auch schon mal heftig zur Sache gehen.

Stier?

Sinnlicher Sex mit dem Nacken als erogene Zone. Überhaupt, die Haut spielt beim Stier eine große Rolle.

Und Zwillinge?

Die können auch beim Sex den Mund nicht halten. Sie quatschen halt gerne.

Krebse?

Stellung Neunundsechzig. Krebse lieben’s halt gemütlich.

Löwe?

Wild und ungestüm. Mit sich-die-Kleider-vom-Leib-reißen und so…

Wo waren wir? Jungfrau?

Doggy-style.

Waage?

Das Bett als Bühne. Da können sich auch schon mal kleine Dramen abspielen.

Wie ist es beim Skorpion?

Leidenschaft pur. Inklusive Liebesbisse und Knutschflecke.

Schütze?

Romantisch. Langes Vorspiel. Schützen kommen langsam, aber gewaltig.

Steinbock?

Classico: Missionarsstellung.

Und Wassermann?

Erotik, Erotik, Erotik.

Fische?

Fische laufen im Wasserbett zur Höchstform auf. Aber, wie gesagt: Das sind jetzt nur so erste Assoziationen. Das muss man auch schauen, was sonst noch so im Horoskop los ist. Es gibt z.B. auch Mauerblümchen unter den Fischen, die sexuell absolut unterbelichtet sind. Da läuft dann vielleicht alle drei Monate mal was. Außerdem muss man auch noch zwischen Männern und Frauen unterscheiden.

Beraten Sie Menschen mit dem Horoskop auch sexuell?

Ja, besonders in der astrologischen Paarberatung. Oder, wie neulich, wenn ein Klient sich schon in jungen Jahren hat sterilisieren lassen und er die ganze Sache wieder rückgängig machen will, weil seine neue Freundin ein Kind will. Dann berechne ich für die OP einen günstigen Termin.

Und? Hat’s geklappt?

Die Herrschaften hatten sich vor dem OP-Termin schon wieder getrennt und dann hat er’s gelassen.

Leben wir in einer zu sexualisierten Gesellschaft?

Äußerlich ja. Die ganze Nacktheit und Geilheit, die wie Ware zur Schau gestellt wird. Innerlich sieht’s dagegen oft nicht so dolle aus. Die Sexualität hat neben dem Aspekt der Arterhaltung oder des sinnlichen Genusses auch noch eine spirituelle – oder sagen wir ruhig – eine astrale Komponente. Sexualität ist ein Tor zu den Sternen.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Schneider.